Daten synchron zu halten, ist keine triviale Aufgabe, insbesondere dann nicht, wenn Bewegungsdaten mit im Spiel sind, da sie sich schnell ändern. Hier besteht permanent die Gefahr, dass ältere Versionen die aktuellen überschreiben. Das Interface Extensions Framework beseitigt dieses Problem, in dem es mit SAP-Bordmitteln die richtige Reihenfolge während der Datenübertragung sicherstellt.
Wenn Unternehmen mit komplexen Systemlandschaften auf S/4HANA migrieren, bevorzugen sie meist ein wellenweises Vorgehen, um Risiken zu vermeiden. In einem solchen Szenario ist es nicht unproblematisch, die Stammdaten beim Umstieg permanent synchron zu halten. Der Standard bietet zwar mit Serialisierung und Queuing zwei Technologien an, mit denen sich das Problem angehen lässt, doch in der Praxis arbeiten beide nicht miteinander. Das bedeutet: Anwender können sich im Standard entweder für den einen oder anderen Weg entscheiden.
Um die Problematik zu umschiffen, hat CONSILIO die Lösung Interface Extensions Framework entwickelt, die die Stammdaten mithilfe von integrierten SAP-Technologien synchron hält. Das System ist so aufgebaut: Die CONSILIO-Lösung arbeitet prinzipiell nach dem Master-Slave-Prinzip. Der Master ist dabei ein führendes Neusystem, das Datenänderungen an die Slave-Systeme – im Falle einer S/4HANA Migration sind das die Altsysteme – übergibt. Die untergeordneten Slave-Systeme bearbeiten die Datenobjekte aber nicht, sondern empfangen sie nur. Realisiert haben die SAP-Spezialisten diese Lösung, in dem sie die im SAP-Standard enthaltenen Technologien Serialisierung und das Queuing technisch miteinander verknüpften.
Die Lösung deckt alle Anforderungen eines Unternehmens ab. So lassen sich bei Bedarf auch Teilobjekte synchronisieren. Grund: Ein Materialstamm besteht aus verschiedenen Sichten – etwa Vertriebs- Einkaufs oder Produktionssicht. Dadurch ist es möglich, einzelne Bausteine eines Stammsatzes herauszuschälen und automatisch zu übertragen – etwa die Kopfinformationen. So lässt sich ein gewisser Teil der Daten unternehmensweit auf dem aktuellen Stand halten, wohingegen die Ausprägung der Daten je nach System individuell erfolgt. Diese Methode wirkt sich positiv auf die Implementierung von Intercompany-Prozessen aus.
Die Stammdaten sind die Grundlage für die unternehmerische Geschäftstätigkeit. Sie bilden ebenfalls die Basis für Bewegungsdaten. Da sich Bewegungsdaten hochfrequent – bis zu stündlich – verändern, sehen sich Anwender mit dem Überholerproblem konfrontiert. Eine typische Frage, die dabei stets stellt, ist: Welche Daten sind die neuesten? Da bei der Übertragung immer nur das Delta übermittelt wird – das System arbeitet inkrementell – reicht es nicht, sich nur einen Datensatz anzusehen, um die Aktualität eines Datenobjekts zu bewerten. Aufgrund der hohen Änderungsfrequenz und der vielzähligen Anhängigkeiten der Daten untereinander entsteht eine sehr hohe Fehleranfälligkeit. Eine manuelle, nachträgliche Korrektur gestaltet sich wegen der Komplexität sehr schwierig.
CONSILIO hat sich dieser Herausforderung angenommen und mit der smarten Kombination von Serialisierung und Queuing quasi ein selbstreparierendes System aufgebaut. Ein Beispiel zur Verdeutlichung: Wenn etwa eine Bestellung eingeht und aufgrund fehlender Stammdaten einen Fehler auslöst, wird die Bestellung automatisch in eine Warteschlange eingereiht. Alle nachfolgenden Änderungen etc. die mit der Bestellung zusammenhängen, fügt das System ebenfalls in die Warteschlange ein. Werden jetzt bei der nächsten Dateiübertragung die fehlenden Stammdaten ergänzt, gleicht das System die Objekte des Fehlerprotokolls gegen die neu zu übertragenden Daten ab. Sind alle Voraussetzungen gegeben, wird automatisch die Warteschlange abgearbeitet.
In der Praxis ist die Serialisierung für die Reihenfolge der Stamm- und Bewegungsdaten zuständig. So liegt beispielsweise einer Stückliste der Materialstamm zugrunde – gleiches gilt für eine Bestellung. Die Serialisierung sorgt also für die korrekte Reihenfolge der Objekte und das Queuing verantwortet die Warteschlange. So wird sichergestellt, dass innerhalb eines Datenobjektes alle nachfolgenden Datensätze zurückgehalten werden, bis das Quellobjekt zur Verfügung steht. Dieses Vorgehen hat den Vorteil, dass die Synchronisation zu keinem Zeitpunkt gestoppt werden muss. In zahlreichen Projekten hat sich außerdem gezeigt, dass diese Methode auch bei sehr kurzen Änderungssequenzen sehr sauber und verlässlich funktioniert und durch die Kombination aus beidem ein selbstreparierendes Szenario entsteht.
Die Lösung hat jedoch auch ihre Grenzen – etwa bei der Übertragung von Massendaten. Da die Verarbeitungsdauer der Massendatenänderung hier zwischen den Übertragungen sehr hoch ist, kann es zu Problemen im System kommen. Doch auch dafür haben die Experten von CONSILIO zwei Lösungen im Petto: Entweder setzen Anwender die Zyklus-Zeit hoch oder sie setzen den Zyklus für die Zeit der Massendatenänderung aus und übertragen die Massendatenänderungen separat an die entsprechenden Systeme.
Mit dem CONSILIO Interface Extensions Framework wird die Möglichkeit eines selbstreparierenden Systems geboten. Dieses kann in diversen Szenarien wie bspw. in einem S/4HANA Crossfield Ansatzes eingesetzt werden:
Mit dem Consilio Interface Extensions Framework wird die Möglichkeit eines selbstreparierenden Systems geboten. Dieses kann in diversen Szenarien wie bspw. in einem S/4HANA CrossField Ansatzes eingesetzt werden.