In verschiedenen Industrien ist die Produktvarianz aufgrund von gewissen Eigenschaften so hoch, dass es schier unmöglich ist, sie mit festen Materialnummern im System abzubilden. Da diese Varianz außerdem für die jeweilige Komponenten bzw. die darunter liegenden Dispostufen berücksichtigt werden muss, ist die Herausforderung besonders groß. Um sicher zu stellen, dass alle Faktoren beachtet werden, wurde das Konstrukt CDP ins Leben gerufen - es bedeutet so viel wie merkmalsbasierte Planung.
CDP, oder die merkmalsbasierte Planung, schafft eine Möglichkeit, anhand von Merkmalen, die man auf den verschiedenen Dispostufen zuordnet, in der Planung zu berücksichtigen. Im Detail: Jeder Bedarf, der mit verschiedenen Merkmale verknüpft ist, wird mit einem Bedarfsdecker unter Berücksichtigung der Merkmale des Bedarfs gedeckt. Für den Fall, dass es mehrere Bedarfsverursacher mit den gleichen Merkmalen existieren, werden sie (unter Berücksichtigung der Dispoparameter) mit einem Bedarfsverursacher gedeckt.
Hinweis: Die CDP Planung unterstützt die Kundeneinzelfertigung, sowie die Lagerfertigung.
Das Bild zeigt ein typisches Beispiel. Über den Kundenauftrag wird das Produkt mit den jeweiligen Eigenschaften/Merkmalen angelegt, der Kundenbedarf somit erzeugt.
In der nächsten Stufe werden dann die Bedarfsverursacher, die aus unterschiedlichen Kundenaufträgen kommen, aufgrund der identischen Merkmale, mit einem Planauftrag gedeckt. Anstelle von zwei separaten Planaufträgen entsteht nur einer, der die Bedarfsmenge aus den zwei Bedarfsverursachenden Elementen in voller Höhe abdeckt.
Der Ansatz der CDP sieht einem Trichter sehr ähnlich. Auf oberster Stufe werden die ganzen Eigenschaften/Merkmale zu dem Material gesammelt, Die darunter liegenden Dispostufen erhalten so nur die Merkmale/Eigenschaften, die auch für die jeweiligen Dispostufen relevant sind.
Die CDP wird auch bei planungsunterstützenden Tools wie die Blockplanung mitberücksichtigt. Dadurch lassen sich merkmalsbasierte Blöcke bilden und damit dediziert auf der Ressource planen.
Ein weiterer großer Vorteil der CDP ist, dass sich damit Vorplanungsbedarfe anhand von Merkmalen erzeugen, und so für das Lager produzieren lassen.
Der Wareneingang kann zusätzlich mithilfe der Chargen-Verwaltung merkmalsbasiert erfolgen. Anwender erhalten so die Möglichkeit auch im Bestand zu identifizieren, welches Produkt, mit welchen Merkmalseigenschaften bereits auf Bestand liegt, bzw. kann es merkmalsbasiert einlagern.
CDP hat nicht nur einen wesentlichen Einfluss auf die Planung, sondern wird auch integrativ berücksichtigt. Beispiel Fremdbeschaffung: Die CDP berücksichtigt auch die merkmalsbasierten Bedarfe für Kaufteile in den Belegen (BANF, Bestellung). So erhält der Lieferant die Information, dass ein bestimmtes Kaufteil mit einer gewissen Merkmalsausprägung seitens des Kunden benötigt wird. Dadurch wird das Kaufteil mit den aus dem Beleg vorgegebenen Maßen seitens des Lieferanten gefertigt und an den Kunden ausgeliefert.