Electronic Data Interchange (EDI) wird meist für Prozesse eingesetzt, die früher auf Papier abgebildet wurden, zum Beispiel für Bestellungen, Rechnungen und Lieferscheine. Unternehmen nutzen die B2B-Technologie, um auch große Datenmengen und ein hohes Belegvolumen in einem Standardformat vollautomatisch auf elektronischem Weg auszutauschen.
Die Herausforderung besteht in der Anpassung papierbasierter Geschäftsprozesse, um eine automatisierte Verarbeitung von Geschäftsdokumenten zu ermöglichen. Auch Zeitaufwand und Kosten für die Implementierung, das Customizing und die Schulung von EDI müssen entsprechend berücksichtigt werden.
Aufgrund eines herstellerunabhängigen Dateiformats ermöglicht es EDI, Belege zwischen ERP-Systemen national und international agierender Unternehmen auszutauschen. Je nach Art des Systems werden Daten-Container entsprechend konvertiert, um im Zielsystem verarbeitet werden zu können. Gängige Nachrichtenstandards sind EDIFACT, ODETTE, VDA oder auch XML-EDI. Grundsätzlich ist der Einsatz von EDI systemunabhängig und für alle Branchen geeignet. Es muss eine Schnittstelle zwischen dem Sender- und Empfängersystem eingerichtet werden. Zwischen den kommunizierenden Systemen wird mindestens eine Middleware zwischengeschaltet, welche die Dateien in ein lesbares Format
konvertiert. In klassischen SAP-Systemen und in SAP S/4HANA stehen bereits fertige Strukturen für die Arbeit mit EDI bereit. SAP verwendet als Daten-Container IDocs, kurz für Intermediate Document. Für verschiedene Geschäftsprozesse gibt es entsprechende IDoc-Typen, zum Beispiel für den Austausch von Bestellungen, Rechnungen, Lieferabrufen, Forecastdaten und Kundenaufträgen. Die Übertragung vom SAP- zum Nicht-SAP-System erfolgt über ein Subsystem. Mit Hilfe eines Konverters können die SAP-IDocs einfach in ein anderes lesbares Dateiformat umgewandelt werden und umgekehrt.