Die Optibelt GmbH am Hauptstandort in Höxter betreibt das globale Logistikzentrum, bei dem ein Großteil der Aufträge an Endkunden eingeht und die globale Bestandsplanung erfolgt. Zusätzlich erfolgt aus dem Logistikzentrum die Nachschubplanung in die einzelnen Vertriebsgesellschaften.
Als CONSILIO im Jahr 2019 bei Optibelt als Beratungspartner für die SCM-Prozesse beauftragt wurde, war das Implementierungsprojekt weit fortgeschritten und stand kurz vor dem Integrationstest. Durch die Beratungskompetenz von CONSILIO bei der Einführung und Erweiterung von SCM-Prozessen konnten bestehende Lücken in Prozessen identifiziert und geschlossen werden.
Vor allem durch die gute Zusammenarbeit mit den Key Usern und die Festlegung klarer Vorgaben bezüglich der zu realisierenden Lösung konnte ab diesem Zeitpunkt zielgerichtet an der Erreichung des Go-live-Termins gearbeitet werden.
Für eine erfolgreiche Ablösung des Altsystems in Höxter wurden hohe Anforderungen an Planungs- und Steuerungsprozesse gestellt, die nicht ausschließlich durch SAP-Standardfunktionen unterstützt werden konnten. Die Realisierung dieser Anforderungen erforderte diverse Erweiterungen im Bereich der SAP-SCM-Heuristiken für die Nettobedarfsrechnung (MRP) und die Bottom-up-Terminierung.
Zusätzlich wurde die Versand- und Transportterminierung erweitert, um die Terminierung von Umlagerungs-Bestellanforderungen und Umlagerungs-Bestellungen konsistent zu halten. Zur Reduzierung des Arbeitsaufwandes der Anwender wurden auch Anforderungen umgesetzt, die zum Beispiel spezielle Filter auf Alerts zur Identifizierung von kritischen Produkten unterstützen.
Die Anlage von Kundenaufträgen erfolgt bei Optibelt über einen Webshop, EDI-Lieferpläne und zusätzlich über die manuelle Erfassung durch den Vertriebsinnendienst.
Basierend auf dem Kundenauftrag wird die Verfügbarkeitsprüfung in SAP SCM gATP ausgeführt, die gegen Bestand und fixierte Zugänge bestätigt und bei Erfolg direkt eine Kundenauftragsbestätigung erzeugt. Sollte aufgrund fehlender Zugänge keine direkte Bestätigung möglich sein, erfolgt die Neuanlage eines Zugangselements über die APO-Produktheuristik/MRP. Nach der Einplanung bzw. Terminierung in dem Produktionssystem, steht der kapazitiv geprüfte Termin für die Kundenauftragsbestätigung über die zweimal täglich durchgeführte Rückstandbearbeitung (BOP) zur Verfügung. Das Zielkriterium für Optibelt ist es, eine hohe Stabilität für Termine und Mengen der schon angelegten Zugangselemente und damit für die bestätigten Kundenauftragstermine zu gewährleisten.
Nach der erfolgreichen Einführung von SAP in den ersten Vertriebsgesellschaften sollen in darauffolgenden Rollouts weitere Gesellschaften in SAP integriert werden und SAP so perspektivisch komplett integrativ verwendet werden.
Ein weiterer entscheidender Schritt für Optibelt ist die Ablösung des Altsystems am Produktionsstandort Höxter durch SAP und im Bereich der Produktionsplanung speziell durch den Einsatz von SAP SCM PP/DS-Standardfunktionen. Den Kern der Planung stellt der PP/DS-Optimierer mit nachgelagerten manuellen Planungsfunktionen über die PP/DS-Feinplanungstafel dar.
Zusätzlich werden sämtliche logistischen Prozesse über SAP-Standards in den Modulen SD, MM, WM, QM, PP, sowie Finanz- und Controlling-Prozesse über FI/CO implementiert. Der Go-live ist für das zweite Quartal 2022 geplant.
Bei Optibelt sind SCM-Standard-Prozesse im Einsatz, vor allem gATP für die Verfügbarkeitsprüfung von Kundenaufträgen und Umlagerungsbestellungen.
Darüber hinaus stehen weitere Planungsfunktionen wie eine angepasste MRP-Funktionalität im APO in Verbindung mit weiteren Planungsheuristiken zur Verfügung. Insgesamt wird eine integrierte Planung aller Bedarfs- und Zugangselemente in den verschiedenen Werken ermöglicht