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16. Dezember 2024

Experts Day 2024: Move fast & smart to S/4HANA

Der Experts Day von CONSILIO in der Event-Lokation Motorworld in München stand unter dem Motto „Mehr Speed für Ihre S/4HANA-Transformation“. In insgesamt neun Vorträgen erhielten die Gäste spannende Einblicke in alle Phasen der S/4HANA-Transformation. Neben den Experten von CONSILIO referierten auch Kunden wie Kässbohrer und Getzner über ihre Erfahrungen.

Dass das in die Jahre gekommene SAP-ECC die Herausforderungen des Marktes nicht mehr zeitgemäß und zukunftssicher erfüllt, ist mittlerweile bei allen Unternehmen angekommen. Viele Unternehmen entwickeln daher bereits Workarounds, um den veränderten Anforderungen gerecht zu werden. Das geht aber nur begrenzt, da das alte System in seinen Funktionen beschränkt ist. Hinzu kommt, dass laut der SAP bis 2027 alle Unternehmen auf S/4HANA gewechselt haben sollten, denn Ende 2027 stellen die Walldorfer den Standard-Support für das ECC-System ein.

Auf dem Experts-Day in der Motorworld in München hat sich der SAP-Spezialist CONSILIO genau dem Thema Umstieg gewidmet: Dabei wurden alle Phasen der Transformation – Systemanalyse, Entscheidung des richtigen Transformationspfades, Implementierung sowie nachfolgende Innovationen unter S/4HANA präsentiert.

Rückblick:
CONSILIO Experts Day 2024

Mehr Speed für Ihre S/4HANA-Transformation

Best-Practice-Vorträge, Top Keynote Speaker und zahlreiche Erfahrungsberichte unserer Kunden gaben Einblicke in S/4HANA-Transformationsstrategien.

Zu den Vortrags-Aufzeichnungen

SAP-Experte zeigt, wohin die Reise führt

Nach der Begrüßung der Gäste in der Motorworld zu den CONSILIO Experts Days durch Jürgen Löhle, Gründer und Geschäftsführer von CONSILIO und dem Moderator Helge Sanden, eröffnete Axel Hermanns, Business Development Manager Cloud ERP & Digital Supply Chain bei SAP mit seiner Keynote die 1-tägige Veranstaltung.

Anhand von Zahlen verschiedener Institute wies er darauf hin, dass sich die wirtschaftlichen Voraussetzungen in den letzten Jahren erheblich verändert haben und sie nur mit einem System gemeistert werden können, das dafür gewappnet ist – S/4HANA. Doch auch die Transformation von ECC zu S/4HANA ist kein einfaches Spiel und für viele Unternehmen herausfordernd. Laut Hermanns sind die größten Challenges sozio-ökonomische Aspekte wie Fachkräftemangel, geopolitische Unsicherheiten, Supply Chain Schocks, volatile Energiekosten, steigende Finanzierungskosten und wechselnde neue Regulierungen. Zudem machte er auf einen Trend aufmerksam, wie neue Funktionen und Innovationen – etwa Künstliche Intelligenz, Industrie 4.0 (Automatisierung), Klimaneutralität, Modular IT und Cloud die Unternehmensarchitektur weg von einem System basierend auf „build to last“ hin zu einem System „build to evolve“ verändern. Genau dieser Trend ist laut Hermanns mit den alten Systemen nicht mehr zu schaffen, da sie beispielsweise ineffiziente Prozesse enthalten, die nicht mehr nicht mehr im geforderten Maße anpassungsfähig sind – das bremst die Einführung neuer Geschäftsmodelle aus. Die S/4HANA-Cloud-Modelle bieten hier einen großen Mehrwert durch ihre Flexibilität, Skalierbarkeit und Aktualität.

Ein Unternehmen muss in der Lage sein, durch Echtzeitanalysen und Planungsoptionen einen realistischen Blick auf das Marktgeschehen zu haben. S/4HANA bietet dafür die Voraussetzungen.

Jürgen Löhle, Gründer und Geschäftsführer CONLILIO GmbH Experten kontaktieren

Analyse: Der Blick ins System

Die ERP-Systeme in den meisten Unternehmen sind mehr oder weniger kontrolliert durch Erweiterungen und Modifikationen des SAP Standards, obsolet gewordene Entwicklungen, Daten und Customizing angewachsen. Das erhöht nicht nur die Komplexität der gesamten Systemlandschaft, sondern wirkt sich negativ auf die Performance aus. Zudem erschwert es Release-Wechsel oder verhindert gar den Umstieg auf S/4HANA. In Gesprächen mit Kunden zeigte sich, dass kaum ein IT-Verantwortlicher wirklich weiß, was in seinem System steckt. Karl Dieing, Leiter Informationstechnologie, Kässbohrer Geländefahrzeug AG, fragte in seinem Vortrag das Plenum, ob einer der Anwesenden ausschließen kann, dass sich Prozessleichen im System befindet: Keiner meldete sich!

Alte Prozesse sind oft ein Hindernis bei der S/4HANA-Transformation, daher ist ein gutes Verständnis der Prozesslandschaft die beste Voraussetzung. Nur damit können die Verantwortlichen die Transformation perfekt vorbereiten und das Unternehmen so umgestalten, dass es seine Geschäftsziele verbessert. In seinem Vortrag über Signavio zeigte Tim Muscholl, Consultant bei CONSILIO wie man mit diesem mächtigen Werkzeug die Prozesse im System sichtbar macht, Prozesse neu modelliert und optimiert. Dafür enthält Signavio Tools und Funktionen rund um die Bereiche Prozessvisualisierung, Process Intelligence und Process Mining.

Der optimale Transformationspfad

Verständnis von Prozesslandschaft und Branche, in dem das Unternehmen tätig ist. Nur mit diesem Wissen können die Partner gemeinsam mit dem Unternehmen den optimalen Transformationspfad perfekt vorbereiten. Jörg Bühring, Principal Consultant, CONSILIO, erörterte in seinem Vortrag welche Möglichkeiten der Transformation die SAP für Bestandskunden anbietet: Seine Themen waren unter anderem die Pfade Brownfield, Greenfield und Crossfield – auch im Hinblick auf dem Weg in die Cloud. In diesem Rahmen ging der CONSILIO-Experte auch auf Kriterien ein, die maßgeblich sind, um den passenden Weg zu finden. Die Vorstellung bewährter Methoden und Erfahrungen aus der Praxis sowie passende Tools für eine erfolgreiche Projektauf- und -umsetzung rundeten den Vortrag ab.

Doch wie sieht die optimale Architektur aus? SAP S/4HANA lässt sich bekanntermaßen klassisch On-Premise – also auf eigenen Servern – oder wie von SAP präferiert, in der Cloud betreiben. Dieser Frage ging Yannik Jodehl, Head of S/4HANA, CONSILIO in seinem Vortrag nach. Grund: Die Cloud-Version von S/4HANA bietet die SAP in zwei Varianten an - als Public Cloud und Private Cloud.  Die Varianten, mit unterschiedlichen Customizing- und Erweiterungsoptionen, weisen laut SAP-Roadmap bereits nach einem Jahr hohe funktionale Unterschiede zu On-Premise-Version auf. Jodehl legte in seiner Präsentation den Fokus vor allem auf die verschiedenen Betriebsmodelle On-Premise, Private und Public Cloud und betonte, welche Entscheidungskriterien für die Wahl des richtigen Modells oder hybrider Szenarien relevant sind. In diesem Rahmen sprach er auch an, wie eine Systemlandschaft idealerweise mit einem Clean Core, der Business Technologie Plattform, Extensibility, Digitalisierung etc. gestaltet sein sollte.

Einsichten aus der Praxis

Eine Veranstaltung ohne Praxisbezug ist Sportunterricht ohne Bewegung. Aus diesem Grund hatte CONSILIO zwei Kunden gebeten, ihre Projekt-Erfahrungen vorzustellen.

Tord Helenius, Head of Information Technology, war für Getzner Werkstoffe in München und gab Einblicke in die Greenfield-Transformation nach S/4HANA. Zum Hintergrund: Getzner Werkstoffe hatte sein ECC-ERP-Systems vom Mutterkonzern Getzner Textile geerbt. Es stellte sich heraus, dass dieses System mit seinen Prozessen nicht zu den aktuellen Geschäftsanforderungen passte. Das hoch modifizierte individuell angepasste System war nicht mehr mehr wirtschaftlich wartbar, sodass ein Brownfield – also das technische Upgrade auf S/4HANA – selbst für die erfahrenen SAP-Spezialisten von CONSILIO nicht mehr sinnvoll war.

Deshalb entschied sich die Unternehmensführung, das System von Grund auf neu mittels eines Greenfield-Ansatzes zu gestalten. Helenius legte in seiner Präsentation völlig transparent dar, wie das Unternehmen seine Entscheidung traf und beschrieb, welche Erfahrungen, Rückschläge und Hindernisse er in den Projektphasen mit den eingesetzten Tools und Methoden wie Signavio, SAP Best Practices, Datenmigration, Testmanagement etc. er gemacht hat und wie er sie meisterte. Das Besondere am Getzner-Projekt war außerdem, dass das Unternehmen über praktisch keine internen SAP-Spezialisten verfügt und hier die Fachbereiche federführend aktiv waren und gemeinsam mit CONSILIO dieses Projekt erfolgreich zum Abschluss gebracht haben.

Den zweiten Kundenvortrag verantwortete Karl Dieing, Leiter Informationstechnologie, Kässbohrer Geländefahrzeug AG. Das Unternehmen ist vor allem für seinen Pistenraupen bekannt, die unter Skifahrern „Pistenbully“ genannt werden. Laut seinen Aussagen hatte Kässbohrer zuvor noch keine Berührungspunkte mit CONSILIO, doch konnten die Münchener SAP-Spezialisten durch ihre Expertise sowie ein detailliertes und technisch fundiertes Angebot für die Discovery-Phase überzeugen. In der Discovery-Phase konnte Kässbohrer laut Dieing die neuen Features und Funktionen bewerten, kritische Prozesse und Handlungsempfehlungen identifizieren und so den, optimalen Transformationspfad bestimmen – letztlich entschied sich Kässbohrer für die für die Crossfield-Variante – also eine Mischung aus Brown- und Greenfield.

Die Roadmap dafür wurde dann auch schon ausgearbeitet. Um die Kosten, die Aufwände und den Zeitplan so effizient wie möglich zu gestalten plant Kässbohrer laut Karl Dieing die Transformation nach der Frontloading-Methode anzugehen. Das bedeutet: Alle Projekte, die bereits im Vorfeld erledigt werden können, sollen vor der eigentlichen Transformation abgearbeitet werden. Dazu gehören etwa die Logistik-Optimierung, Konzept und teilweise Umsetzung des Business Partners, des Material Ledger, der Custom Code Conversion und der Durchführung von Releasewechseln von SAP Add-ons. Der konkrete Umstieg auf S/4HANA ist dann für 2027 geplant.

Innovationen

Oftmals bleiben aufgrund von Ressourcenmangels oder schwieriger Wirtschaftslage die geplanten, umfassenden Ziele der Transformation auf der Strecke und Scope wird begrenzt, um die Projektziele, die Zeit und das Budget einzuhalten. Die vollständige, bereichsübergreifende Evaluation der SAP-Innovationen rückt dadurch leicht in den Hintergrund. In ihrem Vortrag gaben Jürgen Löhle, Geschäftsführer und die Finanz-Expertin Carolin Fuß, Partner, beide CONSILIO einen Überblick, was sich in S/4HANA gegenüber dem klassischen ECC verändert hat. Beide waren sich einig: Die Grundidee der Prozesse ist die gleiche, doch hat die SAP sie simplifiziert, mit neuen Innovationen erweitert und automatisiert, um die aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen zu adressieren. Dabei streiften sie unter anderem die zentralen Unternehmens-Bereiche Sales & Distribution, Planning & Production, Sourcing & Procurement, Warehouse & Transport sowie Finance & Controlling und stellten mögliche Mehrwerte dar. Jürgen Löhle übernahm dabei die Neuerungen im Produktionsumfeld und Carolin Fuß fokussierte sich auf den Finanzbereich.

Einen tieferen Einblick in ausgewählte SAP-Innovationen gaben die CONSILIO-Experten Yannik Jodehl, Head of S/4HANA und Prof. Dr. Alexander Fülleborn, Managing Consultant. Dabei konzentrierte sich Jodehl auf das Thema Künstliche Intelligenz (KI). Er legte zunächst dar, welche Spielarten von KI es gibt, wofür die einzelnen Varianten am besten geeignet sind und beschrieb dann, wie das KI-Portfolio der SAP aussieht. Themen waren dabei der SAP-Copilot Joule, der sich über das gesamte S/4HANA-Spektrum erstreckt, die in die Module eingebetteten KI Capabilities, die bereits jetzt schon in S/4HANA über die FIORI-Oberflächen genutzt werden können – Beispiele dafür sind Predictive Accounting oder Predictive Maintainance. In diesem Rahmen ging er auch auf die AI Foundation ein, die auf der SAP Business Technology Platform basiert. Es handelt es sich hier um ein Service-Angebot der SAP, das Eigenentwicklungen für ECC- und auch Non-SAP-Systeme ermöglicht, um KI-Funktionalitäten nutzbar zu machen. Jodehl verschwieg in seinem Vortrag auch nicht, dass Joule bislang nur für Cloud-Systeme verfügbar wird – ob und in welchem Umfang der Copilot künftig auch für On-Premise verfügbar ist, sei noch unklar.

Prof. Dr. Alexander Fülleborn legte seinen Fokus auf das SAP-Themenfeld Analytics und Planung. Dabei zeigte er auf, welche Werkzeuge beispielsweise die SAP Analytics Cloud (SAC), IBP und auch S/4HANA enthalten. Den Schwerpunkt des Vortrags legte er darauf, die Funktionen und Stärken der einzelnen Werkzeuge sowie ihre Funktions-Überschneidungen aufzuzeigen und dann anhand einer Nutzwert-Analyse den Teilnehmern Tipps zu geben, wie sie das optimale Analytics- und Planungs-Werkzeug für ihre Anforderungen finden.

Die Gespräche mit den Teilnehmern auf dem Experts Day zeichneten sich durch eine sehr hohe Intensität, Tiefe und Qualität rund um S/4HANA aus, die man auf anderen Veranstaltungen oft nicht erreicht.

Lars Becker, SAP Partner Manager & Account Manager CONSILIO GmbH Experten kontaktieren

Fazit

In der Motorworld in München veranstaltete der SAP-Spezialist CONSILIO eine High-End-Vortragsreihe rund um die S/4HANA-Transformation. Auf der 1-tägigen Veranstaltung erhielten die Gäste über neun Vorträge verteilt tiefe Einblicke zum Themencluster „S/4HANA-Transformation und was dann?“. Dabei verdeutlichten die Experten und die Referenzkunden, wie man an eine Transformation herangeht – was sind die ersten Schritte vor der Transformation, wie finde ich den richtigen Transformationspfad und wie profitiere ich von den Innovationen, die S/4HANA bietet? Abgerundet wurde der Tag von zwei Kundenvorträgen: Getzner Werkstoffe, die die Transformation mit einem Greenfield-Ansatz bereits hinter sich haben und Kässbohrer Geländefahrzeug AG, die nach der Discovery Phase wissen, wie und wann sie auf S/4HANA wechseln wollen.

Ein weiterer Unterschied: Bei Getzner Werkstoffe stemmten den SAP-Neuanfang die Fachabteilungen und die Spezialisten von CONSILIO – da es intern praktisch keine SAP-Spezialisten gab. Kässbohrer wiederum – getrieben vom Wartungsende des ECC-Systems – hatte zu Beginn des Projektes keinen Business-Plan für den Umstieg und hat sich aufgrund der Fakten aus der Discovery-Phase für einen Crossfield-Ansatz entschieden.