Eine flexible und gleichzeitig effizient gestaltete Prozessplanung in der Fertigung gehört zu den großen Herausforderungen eines global agierenden Industriefertigers. Um die immer anspruchsvollere Planung auch künftig sicher meistern zu können, entschied sich Lechler im Rahmen einer SAP ERP on HANA Kompletteinführung für den Einsatz der erweiterten Produktionsplanung PP/DS und der CONSILIO-Add-on-Lösung zur stabilen Produktionsplanung.
Das Ergebnis: Die Stabilisierung der Auftragsreihenfolgen und die optimale Nutzung von Kapazitäten mittels einer durchgängigen, stabilen Produktionsplanung schaffen eine verlässliche Einplanung der Aufträge ohne Prioritätsverschiebung nach der Auftragsbestätigung.
Seit der Gründung im Jahr 1879 entwickelt und fertigt das inhabergeführte Traditionsunternehmen Präzisionsdüsen und Düsensysteme für branchenorientierte Anwendungen. Mit einem so breiten wie tiefen Branchenverständnis und über 135 Jahren Entwicklungserfahrung versteht man bei Lechler Sprühtechnologie wie nirgendwo sonst. In den vier Geschäftsbereichen Allgemeine Industrie, Agrartechnik, Metallurgy und Umwelttechnik verfügt das Produktspektrum über mehr als 25.000 Düsenvarianten für unterschiedlichste Einsatzzwecke. Heute ist die Lechler Gruppe mit 700 Mitarbeitern weltweit Innovationsführer in der Düsentechnologie.
Aufgrund der zunehmenden Internationalisierung der Lechler Gruppe soll der Einsatz einer SAP-Lösung die Voraussetzungen für Wachstum schaffen und die Einbindung internationaler Tochtergesellschaften gewährleisten. Dies umfasst unter anderem die Steuerung von globalen Geschäfts- und Produktionsprozessen, eine standortübergreifende Übertragbarkeit von Prozessen, die Abbildung von globalen sprachlichen und gesetzlichen Rahmenbedingungen sowie eine konzernweite Konsolidierung der Geschäfts- und Bilanzzahlen.
Gerade in mittelständischen Unternehmen ist es wichtig, dass Terminzusagen gegenüber dem Kunden verlässlich und verbindlich eingehalten werden. Um einer stetigen Neuplanung von Reihenfolgen und Abläufen entgegenzuwirken, ist eine finite Planung gegen begrenzte Kapazitäten für die flexible und effiziente Prozessplanung von großem Vorteil. Bei der LECHLER GmbH war dies für den Auswahlprozess eine feste Anforderung. Änderungen der kapazitiven Einlastung und der Auftragsreihenfolge sollen durch den Produktionsplaner gesteuert, Aufträge bei Bedarf ausgeplant und prioritätsoptimiert erneut eingeplant werden. Kapazitäts-, Material- und Werkzeugverfügbarkeiten sowie Kundenprioritäten und Personalqualifikationen müssen sowohl in der Produktions- als auch in der Feinplanung berücksichtigt werden.
Die Option zum Einplanen komplexer Auftragsstrukturen soll die gleichzeitige Überwachung mehrerer zusammengehöriger, vom Planer gebündelter Kundenauftragspositionen ermöglichen. Darüber hinaus muss eine werksübergreifende Planung für drei Werke gewährleistet sein.
Durch den Einsatz des im PP/DS entwickelten CONSILIO Add-on zur stabilen Produktionsplanung werden bei kurzfristigen Änderungen nicht mehr alle Aufträge umgeplant – sondern tatsächlich nur die Neuen geplant und in den Ablauf integriert. Plan- und Fertigungsaufträge müssen nicht neu priorisiert werden, stattdessen wird eine stabile Reihenfolge eingehalten. Auftragsreihenfolge und Ressourcenauslastung werden für neuen Aufträge optimiert, gleichzeitig wird der Bedarf an Ressourcen durch eine verbesserte Produktionsplanung und Berücksichtigung alternativer Maschinen gesenkt. Des Weiteren stehen ausgereifte Planungsfunktionen wie die grafische Feinplantafel, Planungssimulationen und der Alert-Monitor zur Verfügung.
Das CONSILIO Add-on Lösung zur stabilen Produktionsplanung im SAP HANA embedded PP/DS bringt noch weitere Vorteile mit sich: Damit trotz der beruhigten, stabilen Kapazitätsplanung die hohe Flexibilität gewährleistet bleibt, um auf kurzfristige Änderungen und hochpriorisierte Kundenaufträge reagieren zu können, stellt das Add-on dem Planer eine Vielzahl an Erweiterungen für die systemunterstützte interaktive Planung zur Verfügung. Ihm wird beispielsweise ermöglicht, ganze Auftragsnetze auf einmal aus- und neu einzuplanen, den Optimierer interaktiv nicht nur ressourcen- sondern auch auftragsbezogen einzusetzen, graphische Hervorhebung von Auftragsnetzen und eine automatische Sortierung nach Dispostufen durchzuführen.
Wie in der herkömmlichen APO-PP/DS-Variante ist es auch im „embedded“ PP/DS plus der stabilen Produktionsplanung möglich, den automatisierten Produktionsplanungsprozess aus mehreren Schritten aufzubauen. Das Ergebnis des Produktionsplanungslaufs ist ein Produktions- und Beschaffungsplan, in dem möglichst viele Rahmenbedingungen der Planung, wie Kapazitätsengpässe oder Terminerfordernisse, berücksichtigt sind.
Bei der „Werkzeuglösung Spritzguss“ befinden sich die Stammdaten der Werkzeugplanung im ERP. Werkzeuge werden als Arbeitsplatz abgebildet, als Untervorgang im Arbeitsplan hinterlegt und in der Folge als Sekundärkapazitätsbedarf in SAP APO integriert. Umplanung und Darstellung erfolgen über die Feinplantafel. Beim Einsatz der PP/DS Optimierung, wie auch bei manueller oder automatischer Umplanung in der Feinplantafel, wird die Werkzeugverfügbarkeit berücksichtigt. So können alternative Maschinen nicht parallel von Aufträgen belegt werden, bei denen die gleichen Werkzeuge bzw. Fertigungshilfsmittel eingesetzt werden. Die kapazitive Belastung von Werkzeugen wird – auch im Falle dynamischer Rüstzeiten – an die Vorgangsdauer des Hauptarbeitsplatzes angepasst. Dies gilt auch bei reihenfolgeabhängigen Rüstzeiten und in Verbindung mit alternativen Hauptarbeitsplätzen.