30. August 2022

Darum sollten Sie in FI/CO auf FIORI umsteigen

FIORI ist modern, benutzerfreundlich und individuell einstellbar. Wir zeigen Ihnen, welche Apps in FI/CO besonders beliebt sind und warum.

Ein zentraler Grundsatz der FIORI-Oberfläche ist es, die Anwendungen einfacher und benutzerfreundlicher zu gestalten, ohne dass diese mit Informationen überladen sind - so wie es in GUI-Transaktionen oft der Fall ist. Nicht zuletzt wird diese Herausforderung mithilfe von graphischen Darstellungen bewältigt. Grundsätzlich bietet die FIORI-Oberfläche verschiedene Typen der Applikationen, die auch im FICO-Bereich Anwendung finden:

Transaktionale Apps: Der größte Teil der operativen Arbeit findet in transaktionalen Apps statt. Transaktionale Applikationen ermöglichen dem User, eine Aktion in einer vereinfachten und übersichtlichen Ansicht durchzuführen. Mit transaktionalen Apps legen Sie Ihre Belege an, ändern, stornieren oder buchen sie. Beispiel: das Buchen einer Rechnung.

Analytische Apps: Mithilfe der analytischen Apps kann der Anwender bestimmte KPIs einsehen. Beispiel: Auswertung der Verkaufsdaten. Hier gibt es Overview Pages, die einen Überblick über einen bestimmten Bereich geben – z. B. Hauptbuchübersicht. Zu den analytischen Apps gehören aber auch multidimensionale Reports, die eine Art pivot-Tabellen darstellen. Mit den multidimensionalen Reports lassen sich relativ einfach und flexibel unterschiedliche Daten auswerten und analysieren. Darüber hinaus sind viele analytische Applikationen mit graphischen Elementen zur besseren Darstellung der ausgewerteten Daten ausgestattet.

Factsheets (Infoblätter) sind eine Art Dashboards oder Übersichten mit zusammengestellten Informationen ohne große Interaktionen, die überwiegend für das Management Reporting eingesetzt werden.

Hinter dem SAP GUI for HTML verbirgt sich eine Web-Oberfläche für GUI-Transaktionen. GUI for HTML stammt aus der Anfangszeit von FIORI und repliziert die GUI-Transaktionen in die FIORI-Umgebung. Obwohl diese Option technisch noch funktioniert, wird sie nicht weiterentwickelt und soll nach und nach abgelöst werden. In Best Practices ist diese Option kaum noch vorhanden. Auf diese Art der FIORI-App werden wir aus diesem Grund nicht weiter eingehen.

Beliebteste FIORI-Apps in FI/CO

Hauptbuchübersicht ist eine beliebte analytische Applikation. Ihre Übersichtlichkeit und intuitive Bedienung ist wohl der größte Kontrast zu den Transaktionen in SAP GUI: Dort, wo für jede Auswertung eine eigene Transaktion mit vielen nicht immer benötigten Informationen aufgerufen werden musste, sieht der Anwender in FIORI eine Übersicht der Funktionen und Daten, die er benötigt, in Form von Karten. Hinzu kommt, dass einzelne Karten ein- oder ausgeblendet werden können. Wenn Sie also das Sachkontensaldo nicht in der Hauptbuchübersicht sehen wollen, blenden Sie die Kartei einfach aus. Dafür müssen keine Einstellungen über das Customizing oder eine kundeneigene Entwicklung gemacht werden. Der Benutzer hat die Möglichkeit in FIORI direkt in der Applikation mit zwei Klicks diese Einstellungen vorzunehmen. Eine sehr praktische Option stellen die sogenannten Quick Links: Liste der Applikationen, in die aus der Hauptbuchübersicht abgesprungen werden kann. Zudem bietet jede einzelne Karte einen Absprung in eine detailliertere Applikation.

Eine weitere analytische Applikation, die in Form eines multidimensionalen Reports aufgebaut ist, ist die Summen- und Saldenliste.

Die Summen- und Saldenliste ist wie eine Pivot-Tabelle oder Pivot-Browser aufgebaut. Der obere Bereich der Applikation enthält Filterwerte wie beispielsweise Ledger oder Buchungskreis. In diesem Bereich können nicht nur benötigte Filterwerte eingestellt werden, sondern die Filter selbst – über den Button Filter anpassen. Hier steht eine ganze Reihe an weiteren Filtern zur Verfügung, die in Gruppen „einfach“, „Sachkonto“, „Kontierung“, „Partnerfelder“ und „Felder des Public Sector Management“ unterteilt sind.

Die Darstellung der verschiedenen Salden ist im Gegensatz zu GUI auf einer Ebene gegeben: von Anfangssaldo über Sollsaldo und Habensaldo bis zum Endsaldo.

Über den Navigationsbereich auf der linken Seite können Parameter für die Auswertung übernommen werden, und zwar wahlweise entweder als Spalten oder als Zeilen. Auf diese Art zusammengestellte Auswertungen können als Default-Werte gespeichert werden. Eine weitere Funktionalität verbirgt sich hinter den auszuwertenden Feldern (im Beispiel auf dem Screenshot beispielsweise „Forderung Inland“): Hier können mit Klick mit rechter Maustaste weitere Nebenattribute angezeigt und übernommen werden: in unserem Beispiel Attribute wie „Abstimmkonto“, „Bestandskonto“, „Sachkontounterart“ und weitere insgesamt 20 Attribute. Ein weiterer viel genutzter Vorteil von multidimensionalen Reports ist die einfache Extraktion des Reports ins Excel.

Ein weiteres Beispiel für die Optimierung in FIORI ist die transaktionale App „Debitorenverzeichnis anzeigen“. 

Im Vergleich zum Debitorenverzeichnis in SAP GUI, wo die gesamte Darstellung nicht auf einen Bildschirm passte, ist die Lösung in FIORI deutlich übersichtlicher und auch bei Kunden beliebter.

Mit Klick auf die Debitorennummer erscheint ein Pop-Up mit weiteren Daten des Debitors, die über „Weitere Links“ erweitert werden können. Aus diesem Fenster kann direkt in die weitere Bearbeitung der angezeigten Daten abgesprungen werden, beispielsweise in die Buchung der Eingangszahlungen. Ist die Zahlung gebucht, kann über den Pfeil-Button zurück in das Debitorenverzeichnis gesprungen werden.  

Ein weiterer Applikationstyp - die Infoblätter oder Objektseiten - bietet Übersichten über Objekte im SAP-System wie z. B. Lieferanten, Kunden, Profit Center, Kostenstellen etc. Sie enthalten eine Stammdatenübersicht als reine Basisinfo, aber auch weitergehende Infos wie Analysen und Kundenzahlverhalten. Infoblätter haben einen rein informativen Charakter und sind meist nicht interaktiv bedienbar.

Fazit

Mit FIORI bringt die SAP eine enorme Erleichterung in den Alltag der Anwender: Dort, wo Informationen zusammengesucht und Reports aufgebaut werden mussten, ist eine Übersicht auf einen Kopfdruck gegeben. Hinzu kommt, dass FIORI-Anwendungen individuell konfigurierbar sind - so nutzt jeder Endanwender nur die Apps, die er benötigt, und in dem Umfang, der für seine Arbeit notwendigt sind. FIORI ist ein strategisches Produkt der SAP. Das bedeutet, dass das Produkt weiter entwickelt wird und mit jedem Release neue Funktionen und Anwendungen ausgeliefert werden.

Ein zentraler Grundsatz von FIORI ist es, die Anwendungen einfacher und benutzerfreundlicher zu gestalten, ohne dass diese mit Informationen überladen sind - so wie es in GUI-Transaktionen oft der Fall ist. 

Jan Merkel, Senior Consultant FI/COCONSILIO GmbH

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