Bei der vorausschauenden Material- und Ressourcenplanung (pMRP) handelt es sich um ein neues Produkt der SAP S/4HANA Cloud zur simulativen und interaktiven Langzeit Bedarfsplanung. Ziel ist es, ausgehend von einem vorgegebenen Bedarf an Fertigerzeugnissen, frühestmöglich eventuelle Kapazitätsprobleme zu erkennen und mögliche Lösungen aufzuzeigen. Die Simulation berechnet den Bedarf an Komponenten, Kaufteilen und Ressourcen und bietet so Produktionsplanern eine Grundlage zur Entscheidungsfindung bei geänderten Bedingungen, z.B. im Hinblick auf Bedarfsplanung, Einsatzpläne, Vorfertigung oder Make-or-buy-Entscheidungen.
Die vorausschauende Material- und Ressourcenplanung bietet Produktionsplanern eine Grundlage zur Entscheidungsfindung bei geänderten Bedingungen, z.B. im Hinblick auf Bedarfsplanung, Einsatzpläne, Vorfertigung oder Make-or-buy-Entscheidungen:
1. Materialprognosen:
Prüfung der Durchführbarkeit von Prognosen inkl. Verfügbarkeit von Kapazitäten und Lieferanten
> Verhinderung von Stock-Outs während Marketing-Kampagnen
2. Kapazitätsplanung:
Anpassung von Schichtprogrammen oder Erweiterung der Maschinenkapazität, frühzeitige Kommunikation mit Mitarbeitern und der Fertigung
> Vorbereitung für erwartetes Fertigungsvolumen
3. Strategische Beschaffung:
Nachverhandlung von Kontrakten durch vorzeitig ersichtliche Skaleneffekte
> Reduzierung von Einkaufskosten
4. Operative Beschaffung:
Herleitung von zukünftigem Komponentenbedarf
> Erstellung von mittel- und langfristiger Übersicht auf Komponenten- und Kaufteillevel, Verbesserung der Zusammenarbeit mit Lieferanten
Zur Anlage eines Simulationsszenarios werden die Stamm- und Bewegungsdaten aus der operativen S/4-Umgebung in einen abgetrennten pMRP-Planungsbereich kopiert. Die wichtigsten Objekte sind dabei Materialien, Stücklisten, Arbeitsplätze & -pläne, Fertigungsversionen sowie Planprimärbedarfe. Anstatt von Vorplanungsbedarfen können ebenfalls Kundenaufträge aggregiert in Buckets verwendet werden. Der predictive MRP berechnet anschließend ausgehend von einem vereinfachten Abbild der Daten den Bedarf an Komponenten und Kaufteilen sowie die Kapazitätsauslastung. Etwaige durchgeführte Änderungen, z. B. an Kapazitätsverfügbarkeiten oder Vorplanungsbedarfen, können anschließend in die operative Umgebung zurückübertragen werden.