Die SAP-Plattform PEO richtet sich an Industrien, die im weitesten Sinn in der diskreten Fertigung tätig sind. Durch eine intelligente Vernetzung von Prozessen wie Auftragsmanagement und Produktionssteuerung (Production Order Management & Control), Arbeitsdurchführung (Operations) sowie Rückverfolgung und Qualitätssicherung (Tracking & Genealogy) lässt sich eine integrierte, effiziente und vor allem wirtschaftliche Prozesskette von der Produktentwicklung bis zur Produktion realisieren – auch bei Losgröße 1.
Im Detail heißt das: PEO fasst den Fertigungsprozess vom Engineering bis zur Produktion zusammen und gibt gleichzeitig Anwendern alle Werkzeuge an die Hand, die für die Handhabung hochentwickelter und komplexer Produkte benötigen werden. Dazu zählen auch Funktionen, um den Fertigungsprozesses detailliert zu modellieren, oder Werkern geführte Anweisungen geben und den Fortschritt der Fertigung aufzuzeichnen. Aufgrund der hohen Flexibilität der Lösung ist es auch möglich, Konstruktionsänderungen zu berücksichtigen, wenn der Fertigungsprozess bereits begonnen hat.
Nimmt man die Geschäftsprozesse von fertigenden Unternehmen genauer unter die Lupe, sticht einem die Vielzahl an heterogenen Systemlandschaften ins Auge, die aus diversen PLM-, QM-, MES- und ERP-Software-Lösungen besteht.
Darunter leidet die Effizienz der Produktion deutlich. Denn Engineering- und Order-Change-Prozesse verursachen aufgrund der unzureichenden Integration und der damit einhergehenden komplexen bidirektionalen Systemschnittstellen hohe Prozess- und Qualitätskosten. Insbesondere wenn man eine zunehmende Produktvielfalt durch Engineer-to-Order (ETO), Make-to-Order (MTO), Configure-to-Order (CTO) und Assemble-to-Order (ATO) ins Kalkül zieht, die typisch für den Sondermaschinenbau und seine sehr komplexen Produkte mit einer vergleichsweise langen Durchlaufzeit ist. Das stellt vor allem Anwender vor die schwierige Aufgabe, ein solides Changemanagement zu etablieren, das den eigenen und den Ansprüchen des Kunden entspricht.
Der Lebenszyklus eines Produkts beginnt mit der EBOM – Engineering Bill of Materials, einer Art technischer Stückliste, die das geplante Produkt abbildet. Ist das Produkt technisch entwickelt, wird es an die Produktion übergeben, und zwar in Form einer Fertigungsstückliste oder MBOM – Manufacturing Bill of Material. Drei Tools für den Handover-to-Manufacturing-Prozess helfen dabei, den Abgleich der Engineering Stückliste mit der Manufacturing Stückliste zu stemmen: SAP Product Structure Synchronization (PSS), SAP 3D Visual Enterprise Manufacturing Planner (3D Vemp) und Intelligent Enterprise Handover, das auch Funktionen der ersten beiden Tools zusammenführt.
Für die gesamten SAP PEO Funktionen sind im System neben klassischen GUI-Transaktionen eine Vielzahl von benutzerfreundlichen Applikationen im SAP Fiori Launchpad verfügbar. Auf dieser Grundlage ist es möglich, End-to-End-Prozesse mit einer lückenlosen Traceability in Bezug auf Engineering Changes zu implementieren und etablieren. Damit erhalten Konstrukteure, Planer, Fertigungssteuer, Arbeitsvorbereiter und Werker eine Plattform, die auf die gleiche Datenbasis zugreift.
Die Integration von SAP PEO in S/4HANA bedeutet nicht, dass damit die klassische SAP Produktionsplanung abgelöst wird, sondern es muss vielmehr als Ergänzung gedacht werden. Alle Produktionsplanungsfunktionalitäten wie Stücklisten- und Arbeitsplanauflösung oder Auftragseröffnung und -freigabe stehen weiterhin zur Verfügung und agieren vollständig homogen mit den neuen Applikationen und Funktionen.
Dabei werden die Vorgänge hauptsächlich zur Planung, Terminierung und Kalkulation verwendet, wohingegen die neu eingeführten Aktivitäten in der Shop-Floor Execution zum Einsatz kommen. Eine Besonderheit stellt auch die Fertigung von serialisierten Baugruppen dar. Hier bieten Order Management und Order Control als Module des PO erweiterte Track and Trace Funktionalitäten im Rahmen der Serialisierung.
Die vielseits bekannten Arbeitsvorratslisten, die in Industrieunternehmen oft mit Hilfe von Excel oder Z-Tools im SAP aufwändig erzeugt werden, können jetzt direkt in SAP PEO aufgerufen werden. Dabei unterscheidet die neue Lösung zwischen personalisierten Work-Queues für Werker oder Arbeitsplatz-/ Ressourcenbasierten Queues. Rückstände, Defekte und Buyoffs können direkt von der für den Werker geschaffenen UI (Perform Operation Activity) initiiert werden.
Alle Informationen, die sich bei der Durchführung von Aktivitäten ansammeln, sowie alle Rückstände, Defekte und Buyoffs dokumentiert das Aktionsprotokoll - in Granularität der Seriennummer. Das erhöht die Prozesssicherheit und vermeidet teure Nacharbeiten. Für die gesamten Funktionen bietet das System neben klassischen GUI-Transkationen eine Vielzahl von benutzerfreundlichen Applikationen im
SAP FIORI Launchpad an.
Auf dieser Grundlage ist es möglich, End-to-End-Prozesse mit einer lückenlosen Traceability in Bezug auf Engineering Changes zu implementieren und etablieren. Damit erhalten Konstrukteure, Planer, Fertigungssteuerer, Arbeitsvorbereiter und Werker eine Plattform, die auf die gleiche Datenbasis zugreift.
Production Engineering and Operations (PEO) ist eine integriere Lösung in der diskreten Fertigung von S/4HANA, welche die Lücke zwischen der Entwicklung und Fertigungssteuerung schließt.
Wie schafft es SAP, die Brücke zwischen der EBOM und der MBOM herzustellen? Was ändert sich für die Produktion/Fertigungssteuerung? Und welche Neuerungen bringt PEO in die Fertigungssteuerung?
Nach PLM7 wird der Engineering Change Record durch den S/4 Change Record abgelöst. Dieser baut auf dem Flexible Workflow auf und bietet nun auch die Option, den Workflow über Process Routes zu steuern.
Wer sich einen Überblick über die Standardfunktionen des S/4 Change Record oder die Vor- und Nachteile von Flexible Workflow und Process Routes verschaffen möchte, ist hier genau richtig. Das Webinar ist für alle interessant, die den Änderungsprozess mit Mappen managen wollen oder gerade PLM7 im Einsatz haben und auf S/4HANA migrieren.