Die Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) ist eine deutsche Rechtsvorschrift, die die sichere Handhabung von Gefahrstoffen am Arbeitsplatz regelt und den Schutz von Beschäftigten vor gesundheitlichen Risiken beim Umgang mit Chemikalien gewährleisten soll. Sie wurde 1983 erarbeitet und 1986 erstmals erlassen. Die Verordnung wurde zuletzt am 27. Juli 2021 geändert und trat dann am 1. Oktober 2021 in Kraft. Dabei wurden die Biostoffverordnung und anderer Arbeitsschutzverordnungen angepasst.
Das Gefahrstoffkataster gemäß Gefahrstoffverordnung (GefStoffV) beschreibt in Deutschland eine zusammenfassende Auflistung der in einem Unternehmen eingesetzten Gefahrstoffe. Dazu gehören Reinstoffe, Stoffgemische und Zubereitungen, die Gefährlichkeitsmerkmale erfüllen.
Betroffene Industrien sind bspw. Maschinenhersteller und Fertiger aus der diskreten Industrie sowie die Prozessindustrie (Chemie, Pharma usw.)
Das Gefahrstoffkataster erfasst alle gefährlichen Chemikalien, die an einer Lokation des Unternehmens verwendet werden und beinhaltet alle gefahrstoff-relevanten Informationen für den sicheren Umgang im Betriebsablauf. Gemäß der Gefahrstoffverordnung sind Arbeitgeber verpflichtet, für jede Lokation des Unternehmens ein Gefahrstoffkataster zu führen und aktuell zu halten.
Laut GefStoffV § 6 (12) muss das Kataster mindestens folgende Angaben enthalten – das kann jedoch nach Branche variieren:
Um die rechtlichen Bedingungen bezüglich Gefahrstoffen zu erfüllen, nutzten SAP-Anwender bislang das Add-on „Environment, Health and Safety Management“ (EHSM) in SAP ECC 6.0 zur Verwaltung von gefährlichen Chemikalien. Im Rahmen der Transformation auf S/4HANA hat die SAP dieses Add-on bis 2027 aufgekündigt. Das bedeutet: Wer weiterhin im SAP-System seine Gefahrstoffe verwalten will, muss auf die Nachfolge-Lösung „S/4HANA Environment, Health and Safety“ (S/4 EHS) umstellen. Damit ermöglicht sie Unternehmen Funktionalitäten zur Erstellung von audit-konformen lokationsspezifischen Gefahrstoffkatastern aus dem SAP-System zu implementieren. Zu den High-lights der Lösung gehören:
Hinweis: Voraussetzung für die Katasterfunktion der EHS-Lösung ist nach dem jetzigen Stand ein S/4HANA On-Premise-System oder S/4HANA in der Private Cloud (Stand Oktober 2024). Die Kataster-Lösung wird von der SAP für die Public Cloud derzeit nicht ausgeliefert.
Um die rechtlichen Bedingungen bezüglich Gefahrstoffen zu erfüllen, nutzten SAP-Anwender bislang das Add-on „Environment, Health and Safety Management“ (EHSM) in SAP ECC 6.0 zur Verwaltung von gefährlichen Chemikalien. Im Rahmen der Transformation auf S/4HANA hat die SAP dieses Add-on bis 2027 aufgekündigt. Das bedeutet: Wer weiterhin im SAP-System seine Gefahrstoffe verwalten will, muss auf die Nachfolge-Lösung „S/4HANA Environment, Health and Safety“ (S/4 EHS) umstellen. Damit ermöglicht sie Unternehmen Funktionalitäten zur Erstellung von audit-konformen lokationsspezifischen Gefahrstoffkatastern aus dem SAP-System zu implementieren. Zu den High-lights der Lösung gehören:
Hinweis: Voraussetzung für die Katasterfunktion der EHS-Lösung ist nach dem jetzigen Stand ein S/4HANA On-Premise-System oder S/4HANA in der Private Cloud (Stand Oktober 2024). Die Kataster-Lösung wird von der SAP für die Public Cloud derzeit nicht ausgeliefert.
Hatte der Anwender die Vorgängerlösung „Component Extension for SAP Environment, Health, and Safety Management“ (kurz EHSM) zur Gefahrstoffverwaltung in Betrieb, so können diese Daten in die neue Lösung S/4HANA EHS übernommen werden und zur Erstellung des Gefahrstoffkatasters in S/4HANA EHS genutzt werden. Voraussetzung dafür ist die Durchführung eines Brownfield-Ansatzes.
Dabei ist zu beachten, dass die Stammdaten, die aus der alten ECC-Lösung stammen und in das neue S/4HANA übernommen werden solle, mit den neuen Funktionalitäten nicht kompatibel sein können – etwa aufgrund von Eigenentwicklungen im ECC-System. Um die Reibungsverluste so gering wie möglich zu halten, sollte man hier auf einen erfahrenen Partner wie CONSILIO setzen, der einerseits genau weiß, wo die Stolpersteine liegen und über andererseits über Spezialwerkzeuge verfügt, die Diskrepanzen in den Stammdaten zu bereinigen.
Der neuen EHS-Lösung hat die SAP auch ein Facelift spendiert. Das bedeutet die neuen Funktionen und die klassischen Webdynpro-Apps aus der ECC-Lösung werden in einem im Fiori-Launchpad unter S/4HANA gebündelt, was die Bedienung der Lösung deutlich intuitiver macht. Das bedeutet auch, dass die Webdynpro-Apps -etwa zur Chemikalienverwaltung – aus dem klassischen Add-on „Environment, Health and Safety Management“ (SAP ECC 6.0) weiterhin unter S/4HANA verwendet werden können. Anwender müssen also nicht komplett neu geschult werden, um mit der Lösung zu arbeiten sondern müssen nur in den neuen, hinzugekommenen Funktionalitäten geschult werden.
Die Einführung von SAP S/4HANA EHA ermöglicht Unternehmen eine zentralisierte und nachverfolgbare Verwaltung von Gefahrstoffinventarlisten.
Im Unterschied zu der ECC-Lösung lassen sich mit der S/4HANA Standardfunktionalität im Kataster eine Vielzahl an Gefahrstoff-relevanten Information ausgeben. Dazu gehören beispielsweise Hazard-Statements, gefährliche Inhaltstoffe oder GHS-Piktogramme. Der jährliche Verbrauch des Gefahrstoffes kann sogar aus logistischen Daten aus dem SAP System ermittelt und ausgegeben werden.
Durch die Erweiterung der Fiori-App lassen sich mit geringem Entwicklungsaufwand zusätzliche audit-relevante Informationen im Kataster ausgeben. Ein Beispiel dafür ist die zusätzliche Information zur Lieferantenadresse in einen Report. Ebenfalls möglich ist die manuelle Pflege und der Massenupload der Gefahrstoffmengen. Praktisch in diesem Zusammenhang ist die Erfüllung der Auditanforderung nach TRGS400. Das bedeutet: Von jeder Chemikalie im Kataster kann mit einem Klick auf dessen Chemikalien-Stammdaten abgesprungen und die verfügbaren Sicherheitsdatenblätter (SDB‘s) abgerufen werden.
Mit der Einführung von S/4HANA EHS bringt die SAP die Gefahrstoffverwaltung auf den neuesten Stand. Global aktive Unternehmen profitieren durch die rechtskonforme Umsetzung der US-amerikanischen Norm SARA-312 und der deutschen GefStoffV. Zudem ermöglicht die Erfüllung der TRGS400 durch die Bereitstellung der Sicherheitsdatenblätter eine Gefährdungsbeurteilung von Chemikalien, die im Kataster aufgeführt sind. Die über alle Werke zentralisierten Gefahrstoffinventarlisten lassen sich über ein intuitives Fiori-Launchpad verwalten und ermöglichen neben der manuellen Pflege auch den Massenupload von Gefahrstoffmengen. Da die Umstellung von der klassischen ECC-Lösung auf S/4HANA EHS aufgrund einer unterschiedlichen Stammdaten-Struktur nicht trivial ist, sollte beim Wechsel ein erfahrener Partner wie CONSILIO unterstützen.