Aschheim/Dornach, 05. Januar 2024 – Das 1852 gegründete deutsche Traditionsunternehmen Groz-Beckert mit Stammsitz in Albstadt, Deutschland ist ein weltweit führender Anbieter von industriellen Maschinennadeln, Präzisionsteilen und Feinwerkzeugen sowie Systemen und Dienstleistungen für die Herstellung und Fügung textiler Flächen. Die Produkte und Leistungen unterstützen Anwender weltweit bei textilen Verfahren wie Stricken und Wirken, Weben, Filzen, Tuften, Kardieren und Nähen. Das Familienunternehmen verfügt über Produktionswerke in Deutschland, Belgien, Tschechien, Portugal, USA, Indien, China und Vietnam. Zahlreiche Vertriebstochtergesellschaften und Vertriebspartner ergänzen die weltweite Präsenz und intensivieren den Kundenkontakt in über 150 Ländern.
Viele Unternehmen, die weltweit aktiv sind, eine hohen Fertigungstiefe aufweisen und zudem ihre Werkzeuge selbst herstellen, haben die Herausforderung, dass die Zahl und der Standort der eigenen Werkzeuge nur schwer eindeutig zu bestimmen ist. Im Rahmen der Effizienzsteigerung und Kostenreduktion ist das aber nötig. Groz-Beckert ist so ein Unternehmen. Alle Werkzeuge, die für die Produktion benötigt werden, stellt das Unternehmen in Eigenregie her – ein einzigartiger Vorteil gegenüber dem Wettbewerb. Doch wie behält man den Überblick, wie weiß man, ob Werkzeuge des Typs A , B oder C nachproduziert werden müssen und vor allem, wo sie sich in der Produktion befinden? All das sind Informationen, die eine reibungslose Fertigung bzw. Disposition gewährleisten.
Bislang wickelte Groz-Beckert die Werkzeugausgabe an den Standorten über einen Theken-Service ab, wobei die Ab- und Eingänge zwischen Werkzeuglager und Produktion im alten System über unterschiedliche Lagerorte im IM erfasst wurden. Das Management machte sich daraufhin Gedanken, wie der Prozess besser werden könnte. Überlegt wurde, wie eine Disposition auf Produktionsebene besser funktionieren könnte – also über Verfügbarkeiten. Da man bereits ein SAP WM für die Lagerverwaltung im Einsatz hatte, wurde erwägt, ob man die Werkzeugverwaltung auch darüber abbilden könnte. Um das zu prüfen, zog Groz-Beckert die SAP-Spezialisten von CONSILIO zu Rate. Das Münchener Beratungsunternehmen ist Gold-Partner der SAP und verfügt über eine tiefe Expertise in Bezug auf Lagerverwaltung und Supply Chain Management.
Nach einer ausgiebigen Explorations-Phase durch die SAP-Spezialisten stellte sich heraus, dass das Projekt zwar im bereits genutzten WM-System abbildbar wäre, es aber sehr viel Programmieraufwand nach sich zöge – außerdem wird das WM von der SAP nicht mehr mit neuen Innovationen versorgt. Die Empfehlung war daher klar. Um ein zukunftsfähiges System aufzubauen, dass alle Anforderungen abdeckt und auch langfristig die Bedürfnisse von Groz-Beckert befriedigt – Werkzeug- und Lagerverwaltung – sollte das Unternehmen auf das EWM umsatteln. Diese Lösung wird von der SAP aktiv weiterentwickelt, erhält also ständig neue Innovationen und ist dazu geeignet, die Anforderungen an die Werkzeugverwaltung im Standard abzubilden.
Damit Groz-Beckert einen ersten Eindruck erhält, hat CONSILIO einen Prototyp aufgebaut, der zeigte, was die Lösung leistet – sowohl in der Werkzeugverwaltung als auch bei der Verwaltung von Rohmaterialien. Ein besonderes Highlight ist etwa die Integration der Bereitstell- & Rücklagerprozesse zwischen Logistik und Produktion. Weiterer Vorteil: Die geschaffenen Werte und Werkzeuge werden in einem System erfasst und entsprechend geführt.
Groz-Beckert war von der Präsentation überzeugt, weil das neue System auch den Weg in Richtung Lagerverwaltung bezüglich Industrie 4.0 eröffnet – also mit mobiler Datenerfassung und papierlosem Arbeiten.
Aufgrund von Umstrukturierungen in den Produktionszentren sollte die erste Implementierung am Hauptsitz in Albstadt stattfinden. Im ersten Schritt wurde die Neuerung in den Abläufen der Werkzeugdisposition, Werkzeugbereitstellung, Rücklagerung, Aufarbeitung und Verschrottung umgesetzt. Da das System sehr gut anläuft, soll das Template Werkzeugverwaltung mit EWM auf andere Standorte ausgerollt werden.
Die EWM-Einführung führte CONSILIO im Coaching-Ansatz durch. Dadurch konnte die interne IT von Groz-Beckert eine solide Wissensbasis aufbauen. Die mobile Datenerfassung wurde durch Screen-Personas abgebildet, damit sie mit mobilen Geräten die aus- und Einlagerung ohne Papier erledigen können. Aufgrund der neuen Prozesse muss sich das Team noch einspielen, doch bereits jetzt zeichnet sich eine erheblich Effizienzsteigerung ab.
Die Umsetzung bzw. Implementierung durch CONSILIO hat ungefähr acht Monate gedauert. In diesem Zeitraum haben die SAP-Spezialisten von CONSILIO in Zusammenarbeit mit der internen IT von Groz-Beckert das EWM der SAP alle Funktionen auf die Anforderungen des Kunden zugeschnitten. Das Ergebnis ist eine moderne, zukunftsfähige Lösung, die nicht nur aktuelle Herausforderungen abdeckt, sondern auch erweiterbar ist.
Nach dem erfolgreichen Go-live Ende Oktober 2023 unterstützt CONSILIO noch den Umzug der Werkzeugverwaltung in das neue Produktionszentrum und die Anbindung eines neuen Kardex-Lifts ins EWM.