06. Dezember 2023

Investitionsmanagement in SAP: ein Überblick

Investitionen sind ein zentraler Aspekt des Unternehmensmanagements. In unsicheren Zeiten von Lieferengpässen und Sanktionen sind Investitionen riskant, dennoch sind sie entscheidend für eine reibungslose langfristige Produktion. Das SAP-Modul IM verspricht eine sichere und flexible Lösung.

Mit dem SAP-Investitionsmanagement gelingt das Investitionscontrolling

Investitionen bedeuten eine gezielte Umwandlung von Kapital in Vermögenswerte und sind ein zentraler Aspekt des Unternehmensmanagements. Das Investitionsmanagement umfasst die Planung, Umsetzung und Kontrolle von Investitionsentscheidungen, die Ausgaben für Sachanlagen, Instandhaltung, Forschung, Entwicklung und Mitarbeiterentwicklung einschließen. Besonders für produzierende Unternehmen entfallen beträchtliche Investitionen auf die Beschaffung und Pflege von Produktionsanlagen. Fehlinvestitionen können schwerwiegende finanzielle Konsequenzen haben, inklusive der Gefahr für die Unternehmensexistenz.

In unsicheren Zeiten von Lieferengpässen und Sanktionen sind Investitionen riskant, dennoch sind sie entscheidend für eine reibungslose langfristige Produktion. Viele Unternehmen nutzen Software wie das SAP IM - Investitionsmanagement, um den Überblick über Investitionsobjekte zu behalten, Prioritäten festzulegen und auf Veränderungen in der Weltwirtschaft zu reagieren.

 

SAP-Investitionsmanagement

Das SAP-Modul IM unterstützt die Anwender bei jedem Schritt der Planung, Durchführung und Kontrolle von Investitionen im Unternehmen. Die dafür notwendigen Maßnahmen erstrecken sich von der betriebs- und finanzwirtschaftlichen Beurteilung der Investition und Prüfung der Realisierbarkeit von Investitionsvorhaben über Bereitstellung der methodischen und technischen Infrastruktur für eine Investitionsbegleitung bis hin zur Bereitstellung notwendiger Informationen für Reportingzwecke gegenüber der Unternehmensleitung.

Investitionsprogramme

Oft steht das Investitionscontrolling vor der Herausforderung, das Konzept der Planung und Budgetierung optimal durchzuführen. Um die geplanten und budgetierten Kosten übersichtlich darzustellen, bietet das SAP-Modul IM die Möglichkeit, eine Programmstruktur aufzubauen. Diese ist die Grundlage für eine optimale und integrierte Investitionsplanung bis hin zur Aktivierung der Anlagegüter inklusive Jahresabschluss.

 

Programmstruktur

Programmstrukturen können unabhängig von Organisationseinheiten wie Geschäftsbereichen, Werken etc. definiert werden. Dazu baut man verschiedene Strukturebenen auf, wobei die erste Strukturebene, auch Top Position genannt, im ersten Schritt angelegt wird und alle weiteren Programmpositionen im Nachgang angelegt werden.

Als Faustregel für den Aufbau der Programmstruktur gilt: Je einfacher die Programmstruktur aufgebaut ist, desto besser kann geplant und berichtet werden.

Planung und Budgetierung

Für die Umsetzung eines Investitionsprojekts oder eines Investitionsprogramms steht ein begrenzter Kapitalbetrag zur Verfügung. Aufgrund dieser Kapitalknappheit ist es notwendig, die Budgets auf die verschiedenen Projekte aufzuteilen, was als Budgetierung bezeichnet wird. Das Hauptziel der Budgetierung besteht darin sicherzustellen, dass diejenigen Investitionsprojekte priorisiert werden, die den größten Beitrag zur Erreichung der Unternehmensziele leisten können. 

Bei der Budgetierung von Investitionsprojekten gibt es zwei grundlegende Ansätze. Der erste Ansatz geht von einem fest vorgegebenen Budget aus, das bereits im Voraus festgelegt wurde. Unter diesen Bedingungen müssen die Projekte entsprechend den verfügbaren finanziellen Ressourcen priorisiert werden. 

Der zweite Ansatz beinhaltet die gleichzeitige Optimierung des Investitionsprogramms und des Investitionsbudgets. In diesem Fall werden die Wechselwirkungen und Abhängigkeiten zwischen den Investitionen und der Finanzierung berücksichtigt. Dies ermöglicht eine flexiblere Allokation der Mittel, wodurch die Gesamtrentabilität des Investitionsportfolios maximiert werden kann. 

Die Auswahl des geeigneten Ansatzes hängt von den spezifischen Gegebenheiten und Zielen des Unternehmens ab. Beide Ansätze haben Vor- und Nachteile, und die Entscheidung sollte auf einer sorgfältigen Analyse der finanziellen Situation und der strategischen Ziele des Unternehmens basieren.

Planung

Die Planung kann auf verschiedenen Ebenen stattfinden. Entweder wird auf der Programmposition oder auf der entsprechenden Maßnahmenanforderung geplant. Für die Wahl des passenden Objektes zum Zeitpunkt der Planung sollten sie dabei folgende Aspekte in Betracht ziehen:

  • Planung ohne Bezug auf eine Maßnahme > IM-Programmposition
  • Planung mit Bezug auf eine Maßnahme > Maßnahmenanforderung
  • Planung mit Bezug auf eine konkrete Maßnahme > PSP-Elemente oder CO-Innenaufträge

Es ist aber auch in jedem Fall ein Planungsmix denkbar.

Budgetierung

Nachdem die Programmstruktur aufgebaut wurde und die Planung auf das entsprechende Objekt stattgefunden hat, kann auch die Budgetierung durchgeführt werden. Das Budget wird von oben nach unten verteilt, wobei die Planwerte ggf. korrigiert werden können. Dazu können die Budgetwerte entsprechend gepflegt werden.

Ein wesentlicher Vorteil des Investitionsmanagements ist die Gesamtübersicht der Planung, Budgetierung und des bereits verbrauchten Budgets:

Good to know - das Genehmigungsjahr

In der Praxis ist es oft so, dass Investitionen über mehrere Jahre geplant werden. Um dieses Konzept der Planung optimal zu nutzen, wird das Genehmigungsjahr herangezogen. Dieses steht, durch die Bezeichnung und der Zuordnung des entsprechenden Jahres, immer im eindeutigen Zusammenhang mit dem Investitionsprogramm.

So können die Werte, die in diesem oder in anderen Jahren genehmigt wurden, im Programm abgebildet werden.

Dazu sind verschiedene Szenarien denkbar:

  • Die geplanten Werte der Maßnahme eines Genehmigungsjahres können an das Programm zurückgegeben und zu einem späteren Zeitpunkt verwendet werden
  • Beibehaltung des Budgets der Maßnahme und Verteilung des Budgets innerhalb der Maßnahme zu einem späteren Zeitpunkt.

Fazit

Investitionen sind entscheidend für jedes Unternehmen und erfordern ein effektives Investitionscontrolling. Das SAP-Investitionsmanagement (IM) unterstützt hierbei maßgeblich, da der gesamte Prozess vollintegriert abgebildet werden kann. Die Planung und Budgetierung von Investitionsprojekten sind essenziell, wobei zwei Ansätze bei der Budgetierung zur Verfügung stehen: festes Budget oder gleichzeitige Optimierung von Programm und Budget. Die Wahl hängt von Unternehmenszielen und -bedingungen ab. Mit dem SAP-Investitionsmanagement kann die Planung inklusive des Budgets sowie die Kosten optimal gegenübergestellt werden, um Investitionen strategisch zu steuern und langfristigen Erfolg des Unternehmens zu sichern.

Das SAP IM unterstützt Unternehmen maßgeblich im Investitionsmanagement, da hier der gesamte Prozess vollintegriert abgebildet werden kann. Je nach Unternehmenszielen und -bedingungen bietet sich hierbei entweder der Ansatz mit der festen Budgetierung oder die gleichzeitige Optimierung von Programm und Budget an. 

Sandra Riedel, Associate Consultant CONSILIO GmbH Kontakt aufnehmen