Die Agilität ist seit einigen Jahren ein viel diskutiertes Thema: Meist wird ein Loblied auf sie gesungen, mitunter wird sie als überschätzter Hype abgetan. Doch mittlerweile berichten viele Unternehmen, mit agilem Arbeitsansatz wirtschaftlich erfolgreicher zu sein als mit den althergebrachten starren Strukturen. Insbesondere die IT-Branche scheint von der agilen Arbeitsweise zu profitieren. Doch wie gelingt der Umstieg in die agile Arbeitswelt?
Agil sein bedeutet ein Überdenken der gewohnten Arbeitsweisen. Um agiles Arbeiten zu ermöglichen, genügt es nicht, agile Methoden innerhalb einzelner Abteilungen anzuwenden. Vielmehr bedarf es einer durchgängigen Unternehmenskultur, die ein agiles Handeln zulässt. Im Gegensatz zum klassischen Projektmanagement in einer Top-Down-Organisation arbeiten agile Teams dynamisch auf ein definiertes Projektziel zu. Voraussetzungen dafür sind Eigenverantwortung, Fehlerkultur, Offenheit und Transparenz. Sind sie gegeben, wird das Team schneller, flexibler, oft qualitativ besser und hat gute Chancen, erfolgreicher als klassische Projektteams zu sein. Lebt das ganze Unternehmen die Agilität, ist es in der Lage, flexibel und zeitnah auf komplexe Probleme zu reagieren. Die Digitalisierung der Welt, der schnelle Wandel auf dem Markt und nicht zuletzt die Corona-Pandemie haben deutlich gezeigt, wie existenziell schnelle Anpassungsfähigkeit sein kann. Es ist wichtig zu verstehen, dass auch in einem Unternehmen, das sich Agilität auf die Fahne geschrieben hat, Aufgaben gibt, die nicht für die Nutzung agiler Methoden geeignet sind. Eine Orientierung zur Auswahl eines geeigneten Vorgehens bietet z. B. die Stacey Matrix:
Der Wandel im Unternehmen kann von oben (top-down), aber auch von unten (bottom-up) initiert werden. John P. Kotter, Professor für Führungsmanagement an der Harvard Business School stellte fest, dass bei Veränderungsprozessen mindestens 75 Prozent der Unternehmensführung diese unterstützen müssen. Kommt die Vorgabe von oben, müssen die Mitarbeiter überzeugt werden. Bis dahin kann es ein langer und steiniger Weg sein.
Die Mitarbeiter sind die treibende Kraft des agilen Ansatzes. Der Umstieg auf Agilität kann deshalb nur gelingen, wenn Mitarbeiter auf allen Ebenen ihn auch wollen. Hier gilt es also, sie davon zu überzeugen, dass der Change auch in ihrem Sinne ist und nicht nur für das Unternehmen einen wirtschaftlichen Nutzen bringt. Mit folgenden Tipps sollte es gelingen:
Wie die Studie der Hochschule Koblenz zeigt, wird die Erfolgsquote von agilen Ansätzen weiterhin höher als die von klassischen Projektmanagementmethoden angesehen.