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23. Juni 2025

Kreditlimitprüfung im SAP ohne ATP: Wie unbestätigte Mengen ins Obligo kommen

In vielen Unternehmen gehört die Kreditlimitprüfung zu den zentralen Steuerungsmechanismen im Order-to-Cash-Prozess. Doch was passiert, wenn unbestätigte Auftragsmengen außen vor bleiben? Genau diese Herausforderung tritt bei bei vielen Kunden auf und macht schnell deutlich: Der SAP-Standard reicht hier nicht aus.

Das Problem: Obligo zu niedrig, weil Mengen fehlen

Im SAP-Standardverhalten werden bei der Kreditlimitprüfung nur bestätigte Auftragsmengen berücksichtigt. Diese Verfügbarkeitsprüfung trägt den Namen ATP – available to promise. Unbestätigte Mengen – etwa weil der Auftrag gerade erst erfasst wurde oder weil eine Bestätigung später wieder entfällt – tauchen im Obligo schlicht nicht auf. Die Folge: Der offene Auftragswert wird mit Null bewertet, selbst wenn der Kunde eine Bestellung über mehrere Tausend Euro aufgegeben hat.

Das ist nicht nur ein buchhalterisches Problem, sondern kann im schlimmsten Fall dazu führen, dass Lieferungen an Kunden freigegeben werden, die ihr Kreditlimit bereits überschritten hätten – wenn alle realen Auftragsmengen einbezogen würden.

Die Lösung: Erweiterung der Kreditlimitlogik per BAdI

Der SAP-Hinweis 3276107 adressiert zwar das Problem, behandelt die Lösungsentwicklung jedoch nicht im Detail.

CONSILIO hat für diese Herausforderung eine passgenaue Lösung entwickelt. Diese beinhaltet eine Erweiterung des BAdI UKM_CHECK_STEP. Ziel ist es, unbestätigte Mengen in der Obligo-Berechnung zu berücksichtigen – konsistent, transparent und performant.

Dabei kommt es auf jedes Detail an. Bei der Entwicklung und Implementierung der Lösung begegnen uns diverse Stolpersteine, etwa:

  • Mehrere Einteilungen pro Position: Wenn nur ein Teil bestätigt ist – wie soll die Prüfung erfolgen?
  • Freigaben und Preisänderungen: Wie wird sichergestellt, dass die Obligo-Werte korrekt bleiben?
  • Obligo-Korrekturen bei Absagen: Was muss passieren, wenn Auftragsmengen entfallen?

Gerade das Zusammenspiel der Tabellen VBAP (Positionen) und VBEP (Einteilungen) stellt viele Unternehmen vor Herausforderungen. CONSILIO bringt hier nicht nur tiefes technisches Know-how mit, sondern versteht auch die betriebswirtschaftlichen Auswirkungen solcher Anpassungen. So vermeiden wir unnötige Fehler und gewährleisten eine saubere, nachhaltige Integration.

Schnelle Umsetzung, saubere Tests

Bei der Umsetzung müssen diverse Konstellationen und Szenarien berücksichtigt werden – von Mengenänderungen über Preisupdates bis hin zu Stornoszenarien. Sollte es im Test zu sogenannten Obligo-Schiefständen kommen, setzt CONSILIO gezielt die passenden SAP-Programme ein:

  • UKM_COMMTS_DELETE: Zur gezielten Löschung bestehender Obligos (inkl. Einzelposten).
  • UKM_RVKRED77: Für den Obligo-Neuaufbau mit konkreter Eingrenzung auf Kunden und Kreditkontrollbereich.

Diese Tools nutzen wir gezielt und kontrolliert, damit Ihre Daten konsistent bleiben.

Fazit: Know-how entscheidet

Die Berücksichtigung unbestätigter Mengen in der Kreditlimitprüfung mag wie ein Detail wirken – hat aber enorme Auswirkungen auf die Transparenz und Sicherheit im Order-to-Cash-Prozess. CONSILIO kennt die Anforderungen, die Tücken – und die Lösung.

Mit unserer praxiserprobten BAdI-Erweiterung lässt sich der SAP-Standard schnell und effizient anpassen. So profitieren Sie von mehr Sicherheit, besserer Steuerung – und vermeiden gleichzeitig aufwendige Workarounds.

Unbestätigte Auftragsmengen mögen unscheinbar wirken – doch wer sie in der Kreditlimitprüfung ignoriert, riskiert böse Überraschungen.

Benjamin Greulich, Senior Consultant CONSILIO GmbH Kontakt aufnehmen

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